16.07.18

16.07.18 Tallinn

Ententeich
7 Uhr aufgewacht, das Lotsenboot fuhr grade weg, spiegelglatte See, Tallinn in Sicht, Aidamar neben uns von der Sonne angestrahlt. Da liegen schon zwei, die hab ich nicht auf der Liste, Costa Fortuna und Arcadia.




Wir gehen nach dem Einparken frühstücken, finden noch zwei Plätze ganz hinten, es ist proppenvoll, man kommt kaum durch, die leicht körnigen Brötchen habe ich immer noch nicht gefunden, weil sie ganz vorne sind. Kaffeetassen waren leer, es gab eine halbe Std lang nur Pappbecher.... Um 8 muss es schon genauso schlimm gewesen sein. Hier erinnert mich manches an MSC...
Leute aus Israel am Tisch. Ab 9:15 wurde es leerer, die Durchsage war schon gemacht, Ausgang auf Deck 4. Wir sind um 10 fertig; da wir hier schon mehrmals waren, haben wir heute keinen Stress. Die Kinder haben sich um 8 schon zum Frühstück verabredet und sind sicher schon unterwegs.
Sonne, bis 27 Grad. Einschmieren! Banane für unterwegs mitgenommen.
Axel hat Halsprobleme.
Unten steht, man darf nix mitnehmen. Es hat aber keiner gemerkt. Kinder hatten Äpfel dabei.
Bemalung Detailansicht


Wir sind in der Hitze in einem Massenauflauf von Menschen in Richtung Altstadt gelaufen, dementsprechend voll waren die Straßen, auch unglaublich viele Führungen unterwegs. Rumgetrollt, unterwegs auf die Kinder getroffen, in schwedischer Kirche auf einem Privatklo gewesen... angeblich, aber da stand das Schild WC nach links. Egal, es kennt uns keiner....

 Ansichten von Tallinn:
Ecke an der Tourist Info, wo man sich für die Walkingtour versammelt.
Axel brauchte Kaffee, wir finden einen Coffee to go, aber dann sind wir knapp und müssen uns mal beeilen, dass wir um 11:50 an der Tourist Info sind. Klappt nicht genau. Zwei Guides stehen da, die wissen nix von Reservierungen, man kann doch einfach so kommen! Ein anderer, auch reservierter Gast fragt in der Info nach, doch, das wäre die Tour. Einer spricht für meine Ohren besseres englisch, ich beantrage in meiner Gruppe, dass wir uns zu ihm halten, das klappt. Henri, studiert in England Architektur, mag sein Land und macht im Sommer Führungen. Wir kriegen auf nette Art viele Infos und Geschichten, wieder ganz andere Ecken zu sehen, wo wir die letzten beiden Male nicht waren. Mal sehen, was mir beim Bildergucken daheim noch einfällt. Es gab die Geschichte von Estland in kurz,1 Mio. Esten gibt es. Er hat anfangs viel die estnische Unabhängigkeit beschrieben, sie wurden ja hin und her gereicht zwischen den Nationen drumherum. Einmal dauerte sie genau eine Stunde. Jetzt dauert sie schon seit 1991, worüber sie sehr glücklich sind.

Wir gehen zuerst zum Freedom Place, da war nach dem Krieg alles kaputt, unter einer Glasplatte sieht man die Ausgrabungen; hier stand mal ein schönes Stadttor. Jetzt ist da ein Denkmal für die Unabhängigkeit. 
Denkmal am Freedom Square

Das Denkmal ist nicht aus der Sowjet-Zeit, sondern erst 2009 aufgestellt worden als Denkmal für die Gefallenen von damals. Der Krieg war zwar schon von 1918-1920, also vor 100 Jahren, aber es kam nicht früher dazu, so ein Denkmal aufzustellen. Das Ding ist aus Glasplatten.
Wir gehen die Treppe hoch und sind von oben hinter der Stadtmauer. Kiek in de Kök ist kein Lokal, sondern der eine runde Wachturm, der heißt so, weil die Wachhabenden den Leuten in die Küche gucken konnten 😉.
Durch die Mauer geht’s zur Alexander Newski Kirche, dürfen auch mal kurz reingucken; ziemlich daneben ist das Parlament, Toompea.
Teil der Befestigungsanlage
Turm Kiek in de Kök
Alexander Newski Kathedrale
daneben:  Toompea, das Parlament


Die Domkirche auf dem Domberg ist wahrscheinlich die älteste in Estland. Jetzt ist sie evangelisch. 
 Natürlich kommen wir an den bekannten Aussichtspunkten vorbei:







 Die Treppe runter kommen wir zurück in den unteren Teil:


Die Führung endet unten am Marktplatz vor der City Hall.
Alle anderen wollen gleich zurück, wir drehen noch eine kurze Runde, um in Geschäfte zu gucken. Wir finden zufällig einen schönen neuen Topfuntersetzer.

Hunger! Essen gibt’s im Schiff erst. Der Rückweg scheint kürzer…
Das bunte Moby Schiff ist die Princess Anastasia, Fähre von St. Peter Line. Die fehlt mir auch noch, aber die krieg ich wohl nicht aufs Foto.

Wieso ist es in den Aufzügen so düster?

 Das lag in der Kabine auf dem Bett:
Poolparty auf der Arcadia nebenan, Lärm, aber wir können wegen der Hitze sowieso die Tür nicht aufmachen. Die Sonne liegt voll drauf. Der Lärm bleibt gut draußen.
Um 4 spielen sie die Nationalhymne und unter Fähnchenschwenken (britischen natürlich) läuft sie aus. Nettes Winken hin und her.

Das Deck für die Angestellten der Arcadia
Axel schläft für die beginnende Erkältung zu kurz.
Zwei, dann vier Leute werden ausgerufen, sie fehlen noch, wir sollten nämlich auch um 4 Uhr komplett sein.
Um 4:25 sehe ich die Festmacher mit Fahrrädern in der Webcam wegfahren, wir vibrieren schon leicht. Aida und Costa bleiben länger.

Ausruhen. Meeting zum Vernichten der Flasche Sekt ist um 18:30 bei uns in Kabine angesetzt. Es klopft schlagzeugmässig und pünktlich, und ich bekomme ein happy birthday zweistimmig gesungen. Sogar Geschenke haben sie mitgebracht!

Danach gehen wir zum Essen, wieder um 19:15 Uhr, zu spät, weil wir erst um 22 Uhr fertig waren. Heute bekamen wir einen Tisch ganz hinten oben, ganz ruhig. Ob sie im Computer den Unfall von gestern markiert haben? ;-) Der Kellner hat nix verschüttet, T. saß sicher an der Wand. Es dauerte so lange, dass Axel mal fragen musste, wo der Irish Coffee bleibt. Sie haben beim Nachtisch den mit draufstehen, ein Mini Glas für 10$. Ist für die Größe viel zu teuer. Hier kann man sagen, dass das Paket doch genutzt wird. So viel haben wir noch nie getrunken. Aber wenn wir die astronomischen Preise bezahlen sollten, würden wir uns nicht wohlfühlen.
Übrigens: ich habe kein Essen fotografiert, da kommt nix im Bericht.

Kinder wollen im Headliners nach dem Pianoduell gucken, ich will bei der Sängerin Isabell Commandeur im Theater vorbeigucken, die ist schon fast fertig, aber zwei Lieder kriegen wir noch mit. Venus, Mann, die Stimme gefällt mir! Nächstes mal singt sie um 8 irgendwo, das ist auch schlecht, da essen wir, auch am ersten Tag hat es nicht gepasst. Irgendwas mit tanzen haben sie vorgesehen, aber das ist eher ein funny competition. Morgen steht was drin - zu einer Zeit, wo wir essen oder während dem Folklore Abend. Was das Tanzen angeht - ziemlich doof. Tanzschuhe hätte ich daheim lassen können.

Zum Getränkepaket:  sie liefern gerne und dauernd, ohne Probleme, niemand drückt sich, sie fragen sogar, warum man nur eins will. Heute wollten sie nur zwei Karten für 8 Leute.
Hinterher fanden wir uns wieder draußen ein, wir haben die Außenseite der Martinibar als Treffpunkt festgelegt, die Kinder waren schon da, die Sängerin im Headliners hätte grässlich falsch gesungen, und Theater ist jetzt auch fertig.
Es ist ja sowas von warm! Wie Karibik, das Jäckchen ist zu viel. Auf Deck 7 haben sie grade abgespritzt, deshalb ist es auch noch feucht. Neben uns saßen Deutsche, die haben dann gar nix mehr erzählt und nur noch zugehört..... Jetzt haben sie was zu denken 😎.
Da war eine Insel links. Es war schon gegen 11, noch hell, Mondsichel, Frachter überholt, Kurve gefahren, habe Foto geholt und Insel fotografiert, Dämmerung lang, noch‘n Sekt. Man wird nicht müde. K hat an der Bar mit einer Frau aus Michigan erzählt. Er hat auch die Führung auf Englisch verstanden, überhaupt, woher kann der das so gut? Der hat nur Realschulabschluss...
Es ist wieder fast 12, als ich Licht ausmache, ist aber für morgen alles bereitgelegt.


Irgendwann gestern haben wir uns schon Tickets für St. Petersburg geholt, um hinauszugehen. Dafür muss man sich melden, es können nicht alles zugleich oder wie sie wollen. Die bekommt man an dem Schalter neben dem Theater, nicht an der Rezeption. Wir haben nach der Empfehlung 9 Uhr ausgewählt und auch für alle 8 Leute bekommen. Das ist Buchstabe I. Mit A fangen sie um 8 Uhr an. Unsere Tour geht um 10 Uhr los. Ich bin gespannt.

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