18.07.18

18.07.18 St. Petersburg halbtags Peterhof und Metro

Völlig gechilltes Frühstück, es ist schon wieder draußen wärmer als drinnen.
Wir gehen wieder um 9 Uhr; unten gehen sie nur tröpfelnd und es gibt keine Schlange. Um 5 nach 9 sind wir (heute alle!) draußen, weil heute nur noch der Pass und das Gesicht angeguckt werden. Dann müssen wir bis 5 vor 10 warten. Das war der Gegensatz zu gestern.
Schiff macht um 10 Rettungsübung für die Crew.

Internet im Terminal: 30 min 3,-€ oder $; 60 min 4,-€; 36 h 5,-€. Außerdem könnte man eine Telefonkarte kaufen für 25$ und hätte damit 10 Gb, aber ohne Telefon.
Olga und Igor kommen pünktlich und freuen sich, dass wir da sind 😉
Wir fahren über die tolle neue Brücke (die ist übrigens mautpflichtig) zum Peterhof, an Putins staatlicher Wohnung sprich Palast vorbei, wo die Straßen toll ausgebaut sind. Wo Putin nicht lang fährt, sind sie nicht so. Putin hat eine neue Frau, die 35 ist und vermutlich 2 Kinder von ihm hat. Wird offiziell geheim gehalten, aber jeder kann es sich an 10 Fingern abzählen.
Wir starten am oberen, öffentlichen Park, dann kämpft Olga für uns um Eintrittskarten, da schien das Recht des Stärkeren zu gelten (und das bei so einem kleinen Persönchen). Hier kommen täglich 16.000 Besucher her. Heute könnten es mehr sein… 
Ganz schön viel los hier.
Es geht aber auch ohne Menschen
Drinnen im Park machen wir einen Rundgang mit Erklärungen, Spaßbrunnen, Meer, endend an der großen Treppe. Hier ist voll, aber darauf guckt man nicht, wir müssen die Kulisse bestaunen und Olga und Kinder im Auge behalten auf dem Weg nach oben. Gar nicht so einfach. Und die Kinder müssen nach dem blauen Shirt gucken, das wir immer verlieren, weil er hängenbleibt für schöne Fotos.
Orangerie, wo Peter selbst gerne gearbeitet hat.
die Sonne

Jetzt sind auch wieder viele Russen hier, denn die haben es vermieden, während der Weltmeisterschaft hierher zu kommen, weil da sowieso schon voll war von den Touristen.
Nach ca. 1,5 Std. sind wir wieder draußen, jetzt geht es zurück zu einer U-Bahn Station, Avtowo, die älteste und schönste, 1955 eingeweiht. Sie hat Motive aus dem zweiten Weltkrieg. 
Station mit Olga
ist alles aus Glas!
Bei der übernächsten Station steigen wir wieder aus, da sind die Motive über das Volk, es werden Berufe dargestellt, da hätte ich länger gucken können. Mit einer ziemlich langen Rolltreppe geht’s nach oben, auf der man sich nicht hinsetzen darf, dann gibt es einen Verweis über Lautsprecher. War keiner von uns!

Die tiefste U-Bahn in St. Pe. ist 86 m tief, dort muss man 7 min Rolltreppe fahren bis runter.
Das grüne Tor an der Metro wo wir aussteigen ist ein Denkmal für den Sieg über Napoleon.

Heute bekommen wir viele interessante Erklärungen über das jetzige Leben, z. B. zur Schwarzarbeit, zu den Gepflogenheiten, dass man Führerschein kaufen kann, und auch ein gutes Zeugnis. Kostet 100,- €. Was für ein Schmu!
Es gibt 7 Mio Touristen und 32 000 Reiseführer im St. Pe.
Man verdient 1000,-€ im Monat, ein Jahr Uni kostet 1200, eine normale Wohnung im Außenbezirk kostet 1500 € pro m². Die Russen mieten eher selten, weil Miete die Hälfte des Einkommens ist, lieber auf Kredit kaufen, trotz 10% Zinsen.
Eine 80 m2 Wohnung an der Newa kostet 133 Mio Rubel, eine weiter draußen am Stadtrand 21 Mio Rubel.
1% Arbeitslosigkeit in St. Petersburg. Woanders ist das natürlich anders. Arbeitslosengeld gibts so gut wie nicht, entweder man arbeitet schwarz oder hat nix. Steuerhinterziehung scheint hier Volkssport zu sein.
100 Tage im Jahr haben sie keinen Regen. Und ca. 2 Wochen richtigen Sommer. Wir haben 2 Tage davon erwischt, morgen Abend soll es wieder regnen. Aber es waren diesmal nicht nur 2 Wochen, es geht so weiter, sieht man bei Sergej in Facebook. Im Mai war es aber auch schon mal 3 Wochen am Stück schön, das war sehr ungewöhnlich.
Man merkt: heute habe ich mehr mitgeschrieben.

Auf dem Weg zurück halten wir plötzlich, die Tür geht auf und Sergej kommt rein, kenne ich von Facebook, und kassiert. Es ist eine ordentliche Rechnung bzw. Aufstellung, mit Bleistift 😂.
Er hat sogar für gestern nur 7 Personen berechnet, das hätte er nicht machen müssen, wenn wir für 8 gebucht haben und einen 19-Sitzer Bus fahren. Dazu heute für 8 und die Eintrittspreise, Metro war geschenkt, ordentlich umgerechnet, und am Ende hat er noch um 550 Rubel abgerundet. Unser Ausflug hat 99.000 gekostet 😂. Das sind Zahlen!

Olga zeigt uns, wo sie wohnt, im 7. Stock.
Um mich herum wird wieder gepennt, was hab ich für Schlafmützen dabei?
Zurück um kurz nach 2, freundliche Verabschiedung, geschenkte Schlüsselanhänger, Rest Trinkgeld, nochmal Handschlag.
Mittagessen im leeren Buffet, müde, Pause. Um halb 7 haben wir uns zum Abendessen im Buffet verabredet, weil wir nicht genau wissen, wie schnell wir Kronstadt erreichen. Buffet, damit wir entweder fertig sind oder mal zwischendurch rausgehen können.

Es pfeift furchtbar an der Kabinentür, wenn die Balkontür auf ist. Deshalb können wir sie nachts nicht auflassen. Ist nicht immer, aber heute besonders schlimm.

Am Buffet ist es laut, wuselig und überhaupt nicht angenehm. Wieder kommt ein Bier mehr als wir bestellt haben, das war nicht unangenehm 😉. Habe ich unsere Vermutung schon erklärt? Später, heute ist schon voll.
Ganz langsam fahren wir im schmalen Kanal raus, sehen den Peterhof, sind natürlich schon fertig mit Essen,
da ist ein altes Schiff drauf
nochmal die schöne Brücke
Peterhof am Morgen des 17.7. bei der Anfahrt,
Peterhof heute Abend bei der Abfahrt. Beides dunstig.
Kronstadt liegt im schönsten Sonnenlicht, mächtige Tore zum Absperren. Straße geht über den Damm und unter Wasser durch, wie in Holland und bei Kopenhagen.
Da müssen wir durch.
Von Kronstadt habe ich zu viele, ich tu sie in flickr und nehme hier nur ein paar. 
 Währenddessen: Angriff der Piraten mit so viel Lärm wie möglich!
 Die mächtigen Tore zum Absperren



Wir waren lange draußen, zum Sonnenuntergang dann in der Kabine. 

Axel muss dringend krank ins Bett, hat mich weggeschickt, Kinder besuchen, die sind jetzt irgendwo platziert. Die waren Minigolf spielen. Als sie ins Bett sind, bin ich zur Rezeption mit dem Ausdruck für den kostenlosen Shuttle nach Stockholm. Von 22:30 bis 23 Uhr stand ich in der Schlange, zuerst waren drei, dann zwei Schalter besetzt, die Frau vor mir brauchte ewig. Endlich drangekommen, mit schon einem negativen Gefühl, zuerst wollte er mich wegschicken, alle müssten selbst kommen. Meine Entgegnung: Sind schon im Bett und ich bin Beauftragte, sie kommen nicht selbst. Habe ihm die Mail vom Reisebüro übersetzt, die ich extra noch für alle Kabinennummern angefordert hatte, weil es in Melanies Reisebericht erwähnt war, dass man den Ausdruck braucht. Er hat alle Kabinen im Computer gesucht, dann Tickets für 7 Uhr gegeben. Protest, was wir denn da machen sollen? Ja, sie hätten doch Infos darüber geschickt, dass wir Shuttle reservieren sollen! Deutliche Nachfrage: auf die Kabine? Ja. Rückfrage, wieso dann 4 Kabinen mit 3 unterschiedlichen Stuarts keine Info bekommen haben. Keine richtige Antwort.
Keine Chance was zu ändern, ich könnte die Tickets mitnehmen oder da lassen. Die guten Zeiten sind natürlich für die, die bezahlen. Zurück müssen wir auch als erste um 2:30.
Die Frau vor mir hat irgendwas bekommen, was sie wollte, sie war sehr lange da beschäftigt und ging dann mit Thank you soooo much!
Kinder können sich nur erinnern, dass sie mal was gelesen haben, aber vermutlich im heutigen Programm unten. Die Tickets sollen übrigens 49 $ kosten. Pro Stück!

Zurück ins Bett. Was macht man um 8 Uhr in Stockholm? Na ja, morgen ist erst mal Helsinki. Im Laufe der Nacht kriegt der Gedanke sogar was Positives, da ist noch nicht so heiß und es ist nicht voll.
Die Spanier (die möglicherweise aus Mexiko oder Chile oder Argentinien sind) machen Radau auf dem Flur und in Nachbarkabine.
Um halb 12 ist ein total roter Himmel, wo die Sonne vor mehr als einer Std. verschwunden ist.

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