Wir
gehen wieder um 9 Uhr; unten gehen sie nur tröpfelnd und es gibt keine
Schlange. Um 5 nach 9 sind wir (heute alle!) draußen, weil heute nur noch der
Pass und das Gesicht angeguckt werden. Dann müssen wir bis 5 vor 10 warten. Das
war der Gegensatz zu gestern.
Internet
im Terminal: 30 min 3,-€ oder $; 60 min 4,-€; 36 h 5,-€. Außerdem könnte man
eine Telefonkarte kaufen für 25$ und hätte damit 10 Gb, aber ohne Telefon.
Olga
und Igor kommen pünktlich und freuen sich, dass wir da sind 😉.
Wir
fahren über die tolle neue Brücke (die ist übrigens mautpflichtig) zum Peterhof,
an Putins staatlicher Wohnung sprich Palast vorbei, wo die Straßen toll
ausgebaut sind. Wo Putin nicht lang fährt, sind sie nicht so. Putin hat eine
neue Frau, die 35 ist und vermutlich 2 Kinder von ihm hat. Wird offiziell geheim
gehalten, aber jeder kann es sich an 10 Fingern abzählen.
Wir
starten am oberen, öffentlichen Park, dann kämpft Olga für uns um
Eintrittskarten, da schien das Recht des Stärkeren zu gelten (und das bei so
einem kleinen Persönchen). Hier kommen täglich 16.000 Besucher her. Heute
könnten es mehr sein…
Ganz schön viel los hier. |
Es geht aber auch ohne Menschen |
Drinnen im Park machen wir einen Rundgang mit
Erklärungen, Spaßbrunnen, Meer, endend an der großen Treppe. Hier ist voll,
aber darauf guckt man nicht, wir müssen die Kulisse bestaunen und Olga und
Kinder im Auge behalten auf dem Weg nach oben. Gar nicht so einfach. Und die Kinder
müssen nach dem blauen Shirt gucken, das wir immer verlieren, weil er
hängenbleibt für schöne Fotos.
die Sonne |
Jetzt sind auch wieder viele Russen hier, denn die haben es vermieden, während der Weltmeisterschaft hierher zu kommen, weil da sowieso schon voll war von den Touristen.
Nach
ca. 1,5 Std. sind wir wieder draußen, jetzt geht es zurück zu einer U-Bahn
Station, Avtowo, die älteste und schönste, 1955 eingeweiht. Sie hat Motive aus
dem zweiten Weltkrieg.
Station mit Olga |
ist alles aus Glas! |
Bei der übernächsten Station steigen wir wieder aus, da
sind die Motive über das Volk, es werden Berufe dargestellt, da hätte ich
länger gucken können. Mit einer ziemlich langen Rolltreppe geht’s nach oben,
auf der man sich nicht hinsetzen darf, dann gibt es einen Verweis über
Lautsprecher. War keiner von uns!
Die
tiefste U-Bahn in St. Pe. ist 86 m tief, dort muss man 7 min Rolltreppe fahren
bis runter.
Das
grüne Tor an der Metro wo wir aussteigen ist ein Denkmal für den Sieg über
Napoleon.
Heute
bekommen wir viele interessante Erklärungen über das jetzige Leben, z. B. zur
Schwarzarbeit, zu den Gepflogenheiten, dass man Führerschein kaufen kann, und
auch ein gutes Zeugnis. Kostet 100,- €. Was für ein Schmu!
Es
gibt 7 Mio Touristen und 32 000 Reiseführer im St. Pe.
Man
verdient 1000,-€ im Monat, ein Jahr Uni kostet 1200, eine normale Wohnung im
Außenbezirk kostet 1500 € pro m². Die Russen mieten eher selten, weil Miete die
Hälfte des Einkommens ist, lieber auf Kredit kaufen, trotz 10% Zinsen.
Eine
80 m2 Wohnung an der Newa kostet 133 Mio Rubel, eine weiter draußen am
Stadtrand 21 Mio Rubel.
1%
Arbeitslosigkeit in St. Petersburg. Woanders ist das natürlich anders.
Arbeitslosengeld gibts so gut wie nicht, entweder man arbeitet schwarz oder hat
nix. Steuerhinterziehung scheint hier Volkssport zu sein.
100
Tage im Jahr haben sie keinen Regen.
Und ca. 2 Wochen richtigen Sommer. Wir haben 2 Tage davon erwischt, morgen
Abend soll es wieder regnen. Aber es waren diesmal nicht nur 2 Wochen, es geht
so weiter, sieht man bei Sergej in Facebook. Im Mai war es aber auch schon mal
3 Wochen am Stück schön, das war sehr ungewöhnlich.
Man
merkt: heute habe ich mehr mitgeschrieben.
Auf
dem Weg zurück halten wir plötzlich, die Tür geht auf und Sergej kommt rein,
kenne ich von Facebook, und kassiert. Es ist eine ordentliche Rechnung bzw.
Aufstellung, mit Bleistift 😂.
Er
hat sogar für gestern nur 7 Personen berechnet, das hätte er nicht machen
müssen, wenn wir für 8 gebucht haben und einen 19-Sitzer Bus fahren. Dazu heute
für 8 und die Eintrittspreise, Metro war geschenkt, ordentlich umgerechnet, und
am Ende hat er noch um 550 Rubel abgerundet. Unser Ausflug hat 99.000 gekostet 😂. Das sind Zahlen!
Olga
zeigt uns, wo sie wohnt, im 7. Stock.
Um mich herum wird wieder gepennt, was
hab ich für Schlafmützen dabei?
Zurück
um kurz nach 2, freundliche Verabschiedung, geschenkte Schlüsselanhänger, Rest
Trinkgeld, nochmal Handschlag.
Mittagessen
im leeren Buffet, müde, Pause. Um halb 7 haben wir uns zum Abendessen im Buffet
verabredet, weil wir nicht genau wissen, wie schnell wir Kronstadt erreichen. Buffet,
damit wir entweder fertig sind oder mal zwischendurch rausgehen können.
Es
pfeift furchtbar an der Kabinentür, wenn die Balkontür auf ist. Deshalb können
wir sie nachts nicht auflassen. Ist nicht immer, aber heute besonders schlimm.
Am
Buffet ist es laut, wuselig und überhaupt nicht angenehm. Wieder kommt ein Bier
mehr als wir bestellt haben, das war nicht unangenehm 😉. Habe ich unsere
Vermutung schon erklärt? Später, heute ist schon voll.
Ganz
langsam fahren wir im schmalen Kanal raus, sehen den Peterhof, sind natürlich
schon fertig mit Essen,
da ist ein altes Schiff drauf |
nochmal die schöne Brücke |
Peterhof am Morgen des 17.7. bei der Anfahrt, |
Peterhof heute Abend bei der Abfahrt. Beides dunstig. |
Da müssen wir durch. |
Von Kronstadt habe ich zu viele, ich tu sie in flickr und nehme hier nur ein paar.
Die mächtigen Tore zum Absperren
Wir
waren lange draußen, zum Sonnenuntergang dann in der Kabine.
Axel muss dringend
krank ins Bett, hat mich weggeschickt, Kinder besuchen, die sind jetzt irgendwo
platziert. Die waren Minigolf spielen. Als sie ins Bett sind, bin ich zur
Rezeption mit dem Ausdruck für den kostenlosen Shuttle nach Stockholm. Von
22:30 bis 23 Uhr stand ich in der Schlange, zuerst waren drei, dann zwei
Schalter besetzt, die Frau vor mir brauchte ewig. Endlich drangekommen, mit
schon einem negativen Gefühl, zuerst wollte er mich wegschicken, alle müssten
selbst kommen. Meine Entgegnung: Sind schon im Bett und ich bin Beauftragte,
sie kommen nicht selbst. Habe ihm die Mail vom Reisebüro übersetzt, die ich
extra noch für alle Kabinennummern angefordert hatte, weil es in Melanies
Reisebericht erwähnt war, dass man den Ausdruck braucht. Er hat alle Kabinen im
Computer gesucht, dann Tickets für 7 Uhr gegeben. Protest, was wir denn da
machen sollen? Ja, sie hätten doch Infos darüber geschickt, dass wir Shuttle
reservieren sollen! Deutliche Nachfrage: auf die Kabine? Ja. Rückfrage, wieso
dann 4 Kabinen mit 3 unterschiedlichen Stuarts keine Info bekommen haben. Keine
richtige Antwort.
Keine
Chance was zu ändern, ich könnte die Tickets mitnehmen oder da lassen. Die
guten Zeiten sind natürlich für die, die bezahlen. Zurück müssen wir auch als
erste um 2:30.
Die
Frau vor mir hat irgendwas bekommen, was sie wollte, sie war sehr lange da
beschäftigt und ging dann mit Thank you soooo much!
Kinder
können sich nur erinnern, dass sie mal was gelesen haben, aber vermutlich im
heutigen Programm unten. Die Tickets sollen übrigens 49 $ kosten. Pro Stück!
Zurück
ins Bett. Was macht man um 8 Uhr in Stockholm? Na ja, morgen ist erst mal
Helsinki. Im Laufe der Nacht kriegt der Gedanke sogar was Positives, da ist
noch nicht so heiß und es ist nicht voll.
Die
Spanier (die möglicherweise aus Mexiko oder Chile oder Argentinien sind) machen
Radau auf dem Flur und in Nachbarkabine.
Um
halb 12 ist ein total roter Himmel, wo die Sonne vor mehr als einer Std. verschwunden
ist.
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